Mit der Unterzeichnung des Aachener Vertrags am 22. Januar 2019 haben Deutschland und Frankreich eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und des digitalen Wandels beschlossen. Ein besonderer Fokus fällt dabei auf das Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) und den Transfer von Ergebnissen der KI-Grundlagenforschung in spezifische Anwendungsfelder.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das französische Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation (MESRI) finanzieren auf Grundlage des Abkommens beider Länder mit dieser bilateralen Fördermaßnahme qualitativ hochwertige KI-Forschungskooperationen zwischen Frankreich und Deutschland (Zuwendungszweck). Die Fördermaßnahme ist Teil der Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung und der Hightech Strategie 2025.
Die bilaterale Fördermaßnahme wird in Deutschland durch den DLR Projektträger und in Frankreich durch die Agence Nationale de la Recherche (ANR) betreut.
Interessierte Projektkonsortien sollten vorrangig mindestens eine der folgenden Fragestellungen bearbeiten:
- Verteilte KI, wie z. B. verteiltes Lernen oder Edge-Computing
- Grüne KI, für geringeren Ressourcenverbrauch, z. B. Algorithmen, die weniger Energie, weniger Speicher und weniger Kommunikationsbandbreite benötigen
- Hybride KI, z. B. die Kombination von maschinellem Lernen und Wissen
- KI in anderen Wissenschaften, z. B. KI & numerische Simulationen, KI & Physik, KI & Chemie, etc.
- Vertrauenswürdige KI, z. B. zertifizierbare, erklärbare oder interpretierbare Modelle und Verarbeitungspipelines
- KI für Spitzentechnologien, z. B. Dialogsysteme für den Medienzugang
Die Forschungsarbeiten sollten insbesondere auf die folgenden Branchen / Anwendungsfelder ausgerichtet sein:
- Mobilität und Transport
- Logistik und Dienstleistungen
- Energie (insbesondere erneuerbare Energie)
- Umwelt und Ressourcenschutz
- Intelligente Industrie und Produktionstechnologien
- Smart Health
- Robotik
- Gesellschaft
Gefördert werden Verbundprojekte in folgenden zwei Förderlinien:
- Forschungskooperationen zwischen zwei unabhängigen wissenschaftlichen Partnern (Hochschulen und/oder Forschungseinrichtungen) zur Lösung von gemeinsamen Forschungsaufgaben (Verbundprojekte), die den Stand der Technik deutlich übertreffen, einen methodenorientierten Fokus haben und geeignet sind, längerfristige Kooperationsbeziehungen aufzubauen.
Hinweis: In dieser Förderlinie wird Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten empfohlen, sich nur mit einer Projektskizze zu bewerben. Außerdem wird empfohlen in dieser Förderlinie 1+1 Projekte zu konzipieren (jeweils nur 1 Forschungspartner pro Land). Darüber hinaus ist wichtig, dass im Zentrum der Projektskizze die Erarbeitung/Implementierung einer gemeinsamen, übergeordneten, strategischen Programmatik der beiden kooperierenden Forschungsinstitutionen steht, die über die reine Zusammenarbeit zweier Forschungsgruppen hinausweist. Die Hochschulen gewährte BMBF-Projektpauschale ist nicht in die Gesamtkalkulation einzubeziehen. Sie wird zusätzlich zum maximal zu beantragenden Förderbudget gewährt und muss daher nicht in den Projektskizzen kalkuliert werden.
- FuE-Vorhaben zwischen Verbünden aus Wissenschaft- und Wirtschaft, die zum Ziel haben, risikoreiche industrielle Forschungs- und vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben in bilateraler Zusammenarbeit mit Partnern aus der Französischen Republik durchzuführen, die möglichst technologieübergreifend und anwendungsbezogen sind und zu einer innovativen Anwendung von KI-Methoden in der Praxis führen.
Hinweis: Die Hochschulen gewährte BMBF-Projektpauschale ist nicht in die Gesamtkalkulation einzubeziehen. Sie wird zusätzlich zum maximal zu beantragenden Förderbudget gewährt und muss daher nicht in den Projektskizzen kalkuliert werden.
Projektskizzen können bis 21. Dezember 2020, 13:00 Uhr MEZ über das Skizzentool pt-outline eingereicht werden.